Florian Klimscha, "Kupferne Flachbeile und Meißel mit angedeuteten Randleisten: Ihre Bedeutung für die Entstehung und Verbreitung technischer Innovationen in Europa und Vorderasien im 4.-3. Jahrtausend v. Chr", in: Germania, 88-1 (2010), 101–144

Abstract

Neufunde kupferner Beile und Meißel mit flachen Randleisten aus Tall Hujayrāt al-Ghuzlān, Jordanien, führen zur Diskussion der Verbreitung und Datierung früher Randleisten im 4. und 3. Jahrtausend. Vergleiche finden sich im Alpenraum, während die nördliche Levante, Mesopotamien und Ägypten fundleer bleiben.

Trotz des zeitnahen Aufkommens von Beilen mit Randleisten zeigen unterschiedliche typologische Traditionen, dass vorderasiatische Artefakte keineswegs direkt kopiert wurden. Stattdessen kann mit der mehrfachen Entwicklung einer technischen Lösung gerechnet werden oder aber mit der Verbreitung der Randleisten als Idee in einem Tauschnetzwerk. Der Vergleich mit dem mitteleuropäischen Material zeigt, dass auch hier Randleistenbeile möglicherweise älter als bisher angenommen sind.

Published In

Germania, 88-1 (2010), Deutsches Archäologisches Institut Berlin