Modalitäten de re werden für gewöhnlich durch Aussagen ausgedrückt, in denen gewissen Individuen modale Eigenschaften zugeschrieben werden (z.B. die Eigenschaft notwendigerweise eine Primzahl oder die Eigenschaft ein möglicher Gewinner der Präsidentschaftswahl in Polen zu sein). In Aussagen dieser Art kommen üblicherweise Ausdrücke vor, die oft als komplexe modale Prädikate bezeichnet werden. Diese Ausdrücke können auf eine natürliche Weise (ohne Paraphrasen) in formalen Sprachen repräsentiert werden, die aus der Sprache der klassischen Prädikatenlogik durch Hinzunahme gewisser Operatoren entstehen. Ein in der logische-philosophischen Literatur immer noch sehr populärer Ansatz resultiert aus der Kombination der sog. Lambda-Abstraktion mit modalen Operatoren, die angewendet auf Formeln weiter Formeln bilden. Eine alternative Herangehensweise, die nur wenig systematische Beachtung gefunden hat, besteht in der iterierten Anwendung der Lambda-Abstraktion und diverser Prädikat-Modifikatoren, die, angewendet auf Prädikate, komplexe modale Prädikate erzeugen. Ein weiterer, in der philosophischen Literatur immer noch zu wenig beachteter, dafür aber detailliert erarbeiteter Ansatz besteht darin, eine geeignete typisiere Sprache erster Stufe durch übliche modale Operatoren und eine spezielle objektsprachlich repräsentierte Substitutionsoperation zu erweitern. Diese drei syntaktischen Paradigmata werden durch semantische Analysen der resultierenden formalen Sprache ergänzt. Modale Sprachen werden für gewöhnlich mit Hilfe der sog. Semantik möglicher Welten interpretiert, deren einfachste und am meisten verbreitete Variante als Kripke-Semantik bekannt ist. Diese erweist sich als Spezialfall der sog. Counterpart Semantik, deren Ursprünge in der von David Lewis entwickelten Counterpart Theory liegen. Im Workshop sollen die erwähnten syntaktischen und semantischen Ansätze in ihrer Relation zueinander präsentiert werden. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf eine bestimmte Gestalt der Counterpart Semantik sowie auf gegenseitige Übersetzbarkeit  verschiedener modaler Kalküle gelegt werden.

 

WECHSELNDE VERANSTALTUNGSORTE: Der Workshop findet vom  22.07. – 25.07. von 10:00 bis 14:00 im Topoi-Haus in der Hannoverschen Str. 6, Raum 1.03  statt. Der Veranstaltungsort am 26.7. wird während des Workshops bekannt gegeben werden.

Teilnehmer: Daniel Alscher, Mirco Engler, Oliver Janitza, Ralf Kozian, Karl-Georg Niebergall, Sebastian Paasch, Andreas Pittrich, Marek Polanski, Julia Waehner, Jan-Eric Waschmann, Sylvia Zahn.